Ehrengast war Altabt Dr. Chrysostomus Giner Der diesjährige Andres-Hofer-Gedenktag begann um 08.45 Uhr am Dorfplatz.
Die Schützenkompanie zog gemeinsam mit der Musikkapelle Lüsen, dem Ehrengast Altabt Chrysosotmus Giner sowie den weiteren Ehrengästen ein in die Pfarrkirche.
In seiner Gedenkrede zu Ende der Messfeier nahm Altabt Chrystosomus Giner Bezug auf Frieden und Freiheit. Der Mensch ist vor allem nach den beiden Weltkriegen auf Frieden ausgerichtet und auch des Friedens fähig. Der Hass und die Macht gefährden aber diesen Frieden. Frieden ist auch mit Freiheit verbunden. Der Grundwert der Freiheit wird von Gott gegeben – als Aufgabe an uns. Der Frieden soll im Leben verwirklicht werden; Freiheit bedeutet nicht, Tun und Lassen, was man will – man hat auch Pflichten, vor allem wenn Rechte Dritter gefährdet werden. Man kann sich nicht respektlos über Religion und Personen äußern und so die Freiheit missbrauchen (wie in Frankreich oder Dänemark). Freiheit und Frieden brauchen Grundwerte. Dazu zählen die Würde des Menschen und seine Rechte und Pflichten. Wo Gott nicht anerkannt wird, geht auch die Würde verloren, der Mensch wird verfügbar. Ein weiterer Grundwert ist die ausgleichende und gelebte Gerechtigkeit. Leistung erfordert Gegenleistung in der Wirtschaft, im Verhältnis zum Staat, in der Gesellschaft. Die Solidarität gehört auch zu den Grundwerten: gemeinsam sind Ziele in Ehe, Familie, Gesellschaft erreichbar, sie verpflichtet, füreinander einzustehen in Krisen und Notlagen.
Zu den Klängen des Liedes „Ich hatte einen Kameraden“ wurde dann beim Kriegerdenkmal ein Kranz niedergelegt und aller Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Nach dem Auszug feuerte die Kompanie am Dorfplatz in ihrem Gedenken eine Ehrensalve ab. Danach begab man sich mit den Ehrengästen ins Hotel Rosental, um die Jahreshauptversammlung abzuhalten.
Ehrungen waren heuer an sich keine zu vergeben, jedoch erhielt unser Schützenkamerad Albin Mellauner vom Goarerhof die Ehrenurkunde für 40jährige Mitgliedschaft nochmals überreicht, nachdem beim Brand seines Hofes vor einem Jahr auch diese ein Raub der Flammen geworden war. Aus der Kompanie ausgetreten ist im vergangenen Jahr Markus Gritsch. Neu und zur Probezeit wurden Jungschütze Tobias Federspieler sowie Alex Pernthaler und Florian Rastner aufgenommen. Das Probejahr erfolgreich absolviert haben die Jungschützen Florian Federspieler, Michael Holzknecht, Michael Daporta und Benedikt Oberhauser, sowie Jungmarketenderin Rebecca Daporta. Marketenderin Manuela Kaser ist der Kompanie wieder beigetreten. Der Schützenkönig 2015 heißt Ltn. Julian Pichler und nahm von seinem Vorgänger Sch. Marcel Gritsch die Schützenkette in Empfang.
Auch Altabt Chrysosotmus Giner appellierte in seinen Grußworten an den Zusammenhalt in der Kompanie, die offensichtlich sehr um den Nachwuchs bestrebt sei. Die Kompanie solle sehr um einen Dialog um Frieden und Freiheit bemüht sein und sich mitverantwortlich für den Erhalt unserer Volksgruppe zeigen. Er dankt für die geleistete Tätigkeit und bittet um eine verantwortungsvolle Weiterführung der Arbeit.
Auch Bürgermeister Sepp Fischnaller schließt sich seinen Vorrednern an und bedankt sich bei dieser Gelegenheit auch bei der Musikkapelle für das Ständchen zu seinem Geburtstag. Er nimmt Bezug auf die Gedenkansprache von Abt Giner und meint, dass Frieden das Wichtigste sei und unbedingt bewahrt werden solle. Man solle vorschnelle Beurteilungen vermeiden. Er lobt die gute Zusammenarbeit unter den Vereinen und auch mit der Gemeinde.
Hauptmann Herbert Federspieler dankt dem Bürgermeister stellvertretend für die Gemeinde für die großzügige und kostenlose Bereitstellung der Räumlichkeiten und Strukturen an die Vereine. Für die Schützen sei dies ein Ansporn sich aktiv für das Dorfleben einzubringen und durch ihre Veranstaltungen zugleich auch die notwendigen Einnahmen zu erzielen, damit man zur Finanzierung der Tätigkeit nicht noch zusätzlich auf Beiträge der Gemeinde angewiesen sei.
Der Obmann der Musikkapelle Lüsen Pepi Ploner dankte im Namen der Vereine für die Einladung und gratuliert zur reichhaltigen Tätigkeit. Im Jubiläumsjahr der Musikkapelle hatten die Vereine viel zusammengearbeitet, es entstand ein WIR-Gefühl in Lüsen, was ein wertvoller Schatz sei. Im Namen der Regensburger Schützen vom Verein Stilles Tal Grass ergriff der 2. Schützenmeister Helmut Binder das Wort. Die Regensburger Schützen danken für die schöne Jubiläumsfeier im letzten Jahr beim Kirchtag. Diese 40jährige Freundschaft zeigt nun Früchte, inzwischen kennen nicht nur die Schützen die Freunde aus Regensburg, sondern auch andere Menschen aus Lüsen wissen, wie die Grasser Freunde mit Namen heißen.
Auch der neu gewählte der Kommandant der Feuerwehr Lüsen Klaus Mitterrutzner ergreift das Wort und meint, es sei ihm eine Ehre, die Feuerwehr hier erstmals vertreten zu dürfen. Er bittet wieder um Unterstützung und um gute Zusammenarbeit, vor allem beim Motocrossrennen Ende April.
Ehrenhauptmann Sepp Federspieler hat das Portrait von Josef Gargitter aus der Petschieder Kirche mitgebracht. Er erklärte nun der Versammlung die Bedeutung und Entstehung dieses Bildes. Sepp wollte vor Jahren in der St.-Nikolaus-Kirche in Petschied ein Bild oder Relief von Bischof Gargitter anbringen, das dieser dort getauft worden war. Nach längerer Suche nach einem geeigneten Künstler stieß er auf Abt Giner, den Sepp schon länger kannte, aber nicht wusste, dass er auch malte. Abt Giner porträtierte daraufhin Bischof Gargitter. Ob das Werk jemals bezahlt wurde, weiß Sepp nicht mehr, eher wohl nicht.
Die Schützenkompanie hatte für Ehrenmitglied Alfons Kohlmeier aus Grass (Regensburg) zu seinem 85. Geburtstag einen Esskorb vorbereitet. Da dieser abwesend ist, nimmt ihn der 2. Schützenmeister Helmut Binder mit den besten Wünschen von der Kompanie mit.
Oberleutnant Albert Ploner ergriff das Wort, um dem Hauptmann Herbert Federspieler ein besonderes „Vergelt’s Gott“ auszudrücken. Er schaffe es immer wieder, die verschiedenen Meinungen in der Kompanie unter einen Hut zu bringen und die Kompanie zu dem zu machen was sie ist: nämlich ein gut funktionierender und lebendiger Verein. Auch in der Gemeindepolitik setze er sich als Referent sehr aktiv ein und bemühe sich um gute Zusammenarbeit zwischen allen Vereinen im Dorf. Die Anwesenden bekräftigen diese Worte mit großem Applaus.
Zum Abschluss der Versammlung dankte der Hauptmann allen Schützen, Marketenderinnen, Offizieren, dem Ausschuss, den Jungschützen, den Schützenfrauen fürs „immer-wieder-helfen“, den Schützenfreunden aus Stilles Tal Grass, Maria Grünfelder für die Reinigung des Schützenheimes, Martin und Evelyn für die Betreuung der Homepage, dem „Engl“ für den Schießstanddienst, der Gemeindeverwaltung und allen Ehrengästen. Nach einer kurzen Terminvorschau wird die Jahreshauptversammlung 2015 mit dem Absingen der Landeshymne beendet.