In ganz Tirol wurde am 23. Mai 2015 an den Kriegsausbruch zwischen Italien und Österreich-Ungarn vor genau 100 Jahren erinnert.
Nachdem in Lüsen bereits zu Allerheiligen letzten Jahres der Toten des Ersten Weltkrieges feierlich gedacht worden war, hat die Schützenkompanie für diesen Gedenktag in Zusammenarbeit mit Dr. Ernst Delmonego diesen Flyer als Beilage für den Pfarrbrief erstellt und lud zur Teilnahme an der Gedenkmesse am Samstag, 23. Mai um 19:00 Uhr in der Pfarrkirche ein.
Viele Lüsnerinnen und Lüsner sind der Einladung gefolgt und wurden von Pfarrer Anton Kugler und von Kulturreferent Sepp Kaser zur Messfeier begrüßt, an der auch eine Fahnenabordnung der Schützenkompanie in Tracht teilnahm.
Der Pfarrer ging in seiner Predigt auf die Bedeutung des Pfingstfestes ein, als Jesus seinen Jüngern am 50. Tag nach seiner Auferstehung erschien und sie beauftragte, seine Glaubensbotschaft in alle Welt zu tragen. Durch den Empfang des Heiligen Geistes konnten die Jünger ihre Ängste ablegen und der Sendung Jesu gerecht werden.
Am Ende der Messfeier erinnerte Bürgermeister Josef Maria Fischnaller an die Kriegserklärung vor 100 Jahren und an ihre tragischen Auswirkungen für die zur Verteidigung der Südfront einberufenen Standschützen, gleichwie für ihre Familien zuhause. Nachdem die meisten wehrfähigen Männer bereits seit Kriegsausbruch 2014 im Kriegsdienst in Galizien oder Serbien standen, war die Eröffnung der Front im Süden Tirols von besonderer Tragik. Die Lehre, die wir heute daraus ziehen können, ist zum einen dankbar zu sein, für die Jahrzehnte die wir ohne Krieg erleben durften, sowie zum anderen uns privat wie auch in der Gesellschaft für Verständnis und Frieden einzusetzen.
Die Schützenkompanie, Frontkämpfer, Ehrenkranzträger Dr. Ernst Delmonego und der Bürgermeister brachten dann eine von Ida Pöder und Norbert Grünfelder kunstvoll angefertigte Gedenkkerze zum Kriegerdenkmal am Friedhof. Dort brennt sie als Zeichen der Erinnerung an die Opfer des Krieges.