Mit Ehrengast DDr. Herwig van Staa
In seiner Gedenkrede zu Ende der Messfeier nahm DDr. Herwig van Staa Bezug auf den Hl. Georg. Er ist der Patron von Tirol, und der Drache erinnert an das Böse, das im Menschen stichelt. Dieses Böse müsse überwunden werden, so wie auch das Böse Teil der Geschichte ist. Große Persönlichkeiten haben dieses Böse in der Geschichte überwunden, u. a. auch Andreas Hofer, als er in Innsbruck am Berg Isel siegte. Geschichte ist nicht etwas Vergangenes, sondern Wegweiser für die Zukunft – besonders in Tirol. Andreas Hofer hat für die Freiheit und Selbständigkeit von Tirol und deshalb gegen die Feinde gekämpft. Viele mussten dafür ihr Leben lassen. Wir denken heute besonders an sie. Wir haben daraus gelernt, wie wichtig Frieden ist. Seit 70 Jahren gibt es in der EU keinen Krieg mehr. Fester Glaube, Überzeugung und Toleranz – auch in einer globalisierten Welt – sind wohl die Fundamente für Frieden. Auch der Zusammenhalt in der kleinen Familie, in der Bevölkerung eines Dorfes, von Gesamttirol und zum Schluss auch in der EU sind wichtige Bausteine für Frieden. Andreas Hofer soll uns daran erinnern.
Bezirksmajor Helmuth Oberhauser gab die Ergebnisse der Neuwahl der Kommandantschaft bekannt, die bereits bei der letzten Vollversammlung durchgeführt worden ist. Die vorhergehende Kommandantschaft wurde im Wesentlichen bestätigt. Einzig Oberjäger Tobias Kaser stellte sich aus Studiengründen nicht mehr der Wahl, zum neuen Oberjäger wurde Elias Ploner gewählt. Aus der Kompanie ausgetreten sind im vergangenen Jahr Karl Heinz Molling, Alexander Pichler, Martin Rastner, Rene Gritsch und Matthias Federspieler, neu zur Probezeit wurde Jungschütze Benedikt Oberhauser aufgenommen. Das Probejahr absolviert haben hingegen Stefanie Gasser und Jessika Daporta. Der Schützenkönig 2014 heißt Marcel Gritsch und nahm von seinem Vorgänger Ltn. Erich Pichler die Schützenkette in Empfang.
Bezirksmajor Helmut Oberhauser gratulierte der Kompanie zu ihrer reichhaltigen Tätigkeit. Die Kameradschaft liegt ihm sehr zu Herzen, sie muss gepflegt werden. In der Kompanie ist die Kameradschaft sehr gut, auch wenn es manchmal Meinungsverschiedenheiten gibt. Ziel und Auftrag der Schützen ist aber die Einheit Tirols. Deshalb plant man im Herbst in Brixen einen Tirolertag. An den Landtagspräsidenten hat er eine Bitte, er solle sich dafür einsetzen, dass die Schützen aus Nordtirol und auch aus Bayern mit ihren historischen Waffen in Südtirol einreisen könnten.
Auch Bürgermeister Sepp Fischnaller schließt sich seinen Vorrednern an, gratuliert zur Wiederwahl und den Geehrten. Er dankt dem Landtagspräsidenten für seine Gedenkrede in der Kirche und kann sich nur seinen Worten anschließen. Der Präsident des ASV Lüsen und zugleich SVP-Ortsobmann Martin Ragginer dankte im Namen der Vereine für die Einladung und gratuliert zur reichhaltigen Tätigkeit. Die Schützenkompanie leiste wertvolle Arbeit, auch im Erhalt von Brauchtum und Kultur. Auch der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen funktionieren sehr gut und jeder kann auf jeden zählen. Als Überraschung und als Dank haben Dr. Ernst Delmonego und Ltn. Sepp Kaser für die Kompanie ein Bild mit der Franzensfeste und den Lüsner Schützen anfertigen lassen. Bei der Einweihung 1838 nahmen neben dem Kaiser Ferdinand, dem Erzherzog Johann und Fürstbischof Bernhard Galura von Brixen unter anderem auch 700 Schützen vom Landgericht Brixen und aus dem Pustertal teil, wie folgender Absatz aus dem „Denkbuch der Erbhuldigung in Tirol 1838“ von Beda Weber erklärt: „Unter den Schützen zeichneten sich besonders die Lüsener aus, eine gesonderte Abteilung der Kompanie des Landgerichtes Brixen, mit einer neuen in Gold gestickten Fahne, ihre Hüte von gelbgrüner Farbe mit breiten Flügeln, rechts aufgestülpt, mit weißgrüner Kokarde, dahinter mit Spielhahnfedern ausgeschmückt, in rottuchenen Jacken, kurzen Hosen schwarzer Farbe und weißen Strümpfen, so bergesfrisch in Fleisch und Teint, als wären sie aus Metall gegossen.“
Im Namen der Regensburger Schützen vom Verein Stilles Tal Grass ergriff der 1. Schützenmeister Nobert Kohlmeier das Wort. Die Regensburger Schützen seien hier aus Solidarität, weil sie genau wissen, welche Bedeutung der Andreas-Hofer-Gedenktag für die Schützen habe. Die Freundschaft zwischen den beiden Vereinen muss gepflegt werden, und deshalb kommen er und seine Vereinskollegen immer gerne nach Lüsen. Die Zusammenarbeit klappt sehr gut und er bedankt sich dafür.